Erinnerungen: Europafest

Ich war mal in Strasbourg, bzw, da war ich in meiner Freiburger Zeit eigentlich relativ oft, aber bei dem einen Mal war Europafest und in der ganzen Stadt waren Pavillons der Nationen und der erste, auf den wir, meine damalige Freundin und ich, stießen, war der rumänische. Da war nicht richtig viel los, ich erinnere mich aber an einen sehr großen Schwenkgrill, auf dem heftig nach Knoblauch und Röstaromen duftende Hackfleischgüdel lagen. Es war übrigens sehr warm an dem Tag. Was soll ich sagen, ich aß davon. Es war „special“, und, wie ich heute glaube zu wissen, kein Zufall, dass gleich daneben relativ teuer kaltes rumänisches Bier, „Ursus“, in Plastikbechern ausgeschenkt wurde. Die ganze Sache wurde durch heftige rumänische Musik befeuert. Und naja, wir fuhren noch oft nach Strasbourg, aber nicht mehr zu Europafesten.

Erinnerungen: Filterzigaretten

Sicher kennt jeder, sich vorzustellen, wie ein allwissendes Wesen oder auch ein Team von Praktikanten, das so „Truman Show“-mäßig die Aufgabe hat, Statistiken über einen seit der Geburt zu führen, genau weiß, wie oft man dieses oder jenes im Leben gemacht oder, hja, erlebt hat – zB wie oft man bisher im Leben niesen musste oder wieviele Sandkörner man zusammengerechnet schon zwischen den Zehen hatte. Und da stellte ich mir gerade vor, wie ich in einer Game Show gegen andere antrete, wo man genau diese Zahlen schätzen muss, und es sind nurnoch ich und jemand anderes übrig, der auch sehr gut schätzen kann, und es kommt eine letzte Frage: Wie oft man wohl im Leben schon eine Filterzigarette von der falschen Seite aus angezündet hat (im Suff und/oder wegen Dunkelheit oder noch anderer Gründe) und dann mein Finalgegner so, hellauf begeistert: „Das weiß ich genau: Nie! Denn ich habe noch nie in meinem ganzen Leben auch nur eine Zigarette geraucht!!!“ Applaus im Gameshowpublikum (oder eingeblendeter Applaus). Und ich muss also, um im Spiel zu bleiben, genau die richtige Zahl nennen, und nach kurzem, hilflosen Überlegen ich so „neun?!“ „ÄÄÄÄÄ“, das Geräusch für falsch bzw verloren. Lachen und Buhen im Publikum. Deshalb mag ich Nichtraucher nicht, obwohl ich mittlerweile selbst einer bin.

Da Gloria am See

Heute war ich mit meiner Familie am See und wir wollten in aller Ruhe den wunderschönen Sonntag genießen. Leider gab es eine Störung durch eine andere Familie, die sich komplett entkleidete, was in den Augen der meisten anderen Seebadgäste für ein öffentliches Ärgernis sorgte. Es begann ein wüstes Wortgefecht und schließlich ein Handgemenge, in das auch 1-2 Burkaträgerinnen, Nonnen, Jugendliche und eine vermummte Motorradgang verwickelt waren. Es kam also zu einer Vermengung verschiedener, teils weltlicher, teils religiöser, aber auch generationen- und motorradbezogener Probleme. Meine Frau und meine Kinder waren besorgt und wollten mich zurückhalten, doch ich musste einfach helfen. Ich nahm mein Megafon, dass ich immer dabei habe, und rief besonnen: LIEBE FREUNDE, ICH BINS, DA GLORIA WEISSINGER. HIER IST DOCH GENUG PLATZ FÜR ALLE. KÖNNEN WIR DENN NICHT EINFACH SACHLICH MITEINANDER AUSKOMMEN? Und schon lagen sich alle applaudierend in den Armen und meine Kollegen von der Hundertschaft, die ich natürlich vorher umsichtig alarmiert hatte, sorgten bei denen, die unbedingt wollten, noch mit Wasserwerfern für Abkühlung.

Kurzfilm: Ars Aeterna

Idee für einen Kurzfilm: Ein Rapper sitzt in einschlägiger Montur und ernst auf einem Trecker und fährt querfeldein über abgeerntete Felder. Dabei wird er auf dem Sitz schön durchgeschüttelt. Das Bild muss auch leicht ruckeln. Etwa 3 Minuten nichts anderes, nur das Geräusch des Treckers, keine Musik.

Dann Schnitt und die Einstellung einer Schwarzwälder Kuckucksuhr, die langsam auf Punkt 12 Uhr zutickt. Und dann springt das Holztürchen auf und raus kommt tonlos ein Miniaturtrecker aus Holz und eine Stimme sagt laut: „ARS AETERNA!“

Wieder Schnitt. Eine Kinderhand stellt einen Spielzeugtrecker in den Stauraum eines Playmobil-Piratenschiffs, trägt es ins Badezimmer und lässt es in der halbgefüllten Wanne „absaufen“, bis es komplett aufhört zu blubbern, was etwas dauern kann.

Dann kurz dunkel, dann Abspann.

Trick: Fahrradventilator

Im Zimmer ists unerträglich heiß, weil die Wärme von draußen hereingekommen ist. Es gibt aber keine Klimaanlage und der Ventilator ist runtergefallen und kaputt. Da gibt es einen ganz einfachen Trick. Das Fahrrad so auf einen Hocker stellen, dass das Antriebsrad hinten keinen Bodenkontakt hat und mit Plastiktellern und Klebeband die Schaufeln des Ventilators an den Speichen nachbauen und dann mit der Hand das Pedal betätigen und es gibt frische Ventilatorluft nach Belieben.