Das Bild

Ein Mann wacht in einem Traum auf und steht in einem halbdunklen Keller hinter jemandem, der er selbst einige Jahre später ist und an einer Staffelei sitzt und malt: Einen gelben Baum mit vielen großen und kleinen Ästen und noch viel mehr blauen Blättern. Im Hintergrund scheint eine olivgrüne Sonne. Der Mann legt eine Hand auf die Schulter desjenigen, der er selbst ein paar Jahre später ist und tritt etwas näher heran. Da beginnt sich das Bild zu drehen und die blauen Blätter fallen und werden auf dem Bild zu einem Meer, in dem der gelbe Baum und dann die grüne Sonne untergehen und das Bild wird schwarz.

Shimon Peres

Wenn ich lese, wie auf manchen Walls von mutmaßlichen Erdoganfans/Israelhassern über Shimon Peres gesprochen wird, dann tröstet mich der Gedanke, dass das sicher nicht nur, aber auch mit der Erinnerung an den „Eklat“ beim Weltwirtschaftsforum 2009 in Davos zu tun hat. Erdogan hatte bei einer Podiumsdiskussion in Richtung des damaligen israelischen Staatspräsidenten Peres gehetzt, der angeblich unverhältnismäßige Gazakrieg hätte die Friedensbemühungen in der Region zunichte gemacht. Peres‘ Antwort war in jeder Hinsicht überlegen, inhaltlich und rhetorisch, Erdogan kochte vor Wut und konnte nichts anderes mehr als das antisemitische Lied vom Kindermörder Israel wiederkäuen, bis er von der Bühne stürmte. Angeblich, weil ihm zu wenig Redezeit eingeräumt worden sei. In Wahrheit hatte er in Gegenwart eines großen Staatsmannes und Menschen als erbärmlicher Wicht, der er ist, schlicht nichts zu melden.