Blogbuch: Übermut

Gerade komme ich aus einer, oder nee, anders. Es gibt an einem Platz mit Brunnen in der Mitte an der einen Seite so eine Bäckereikette, wo ich mir vorhin einen frisch aufgeschroteten Kathreiner und eine „Puddingbrille“ (so nenne ich diese Teilchen mit zwei Puddingflächen) geholt habe. Ich komme also aus dem Geschäft und gehe über den Platz, als von der anderen Seite eine Person mit einer Art Uniform der Bäckereikette in entgegengesetzter Richtung, aus seiner Sicht in Richtung der Bäckerei, die mir im Rücken liegt, mir entgegenkommt. Nun ist es ja in der Stadt so, dass man sich eigentlich nicht grüßt. Ich hatte aber irgendwie den Drang, die Person im Vorbeigehen zu grüßen, weil irgendwie alles so zusammenpasste. Also dass ich gerade in der Bäckerei war, wo die Person offensichtlich arbeitet und gerade auf dem Weg hinzu ist. Dann habe ich aber auch noch so komisch den Becher ihm zugeprostet (komischer Übermut irgendwie in der Situation) und so ein debiles Grinsen dabei aufgesetzt. So richtig nach dem Motto so jung kommen wir nicht mehr zusammen, spektakulär ich war beim Bäcker wo du arbeitest, wer hätte das gedacht, schlag mich tot ist das geil. Und entsprechend hat er mich dann auch zurückangeguckt, mit so einer Mischung aus „was will der Psychopath“, „lass mich in Ruhe, ich hab ein Messer“ und „ich hasse mein Leben und wünschte ich wäre tot“. Jetzt hab ich ein schlechtes Gewissen, aber ich glaube, wenn ich jetzt nochmal in die Bäckerei gehe und „alles erkläre“, mache ich es nur noch schlimmer.

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