Eine Frau geht jeden Tag an einer Straße entlang und stets an jemandem mit Gefiederkostüm vorbei, der auf einer Bank sitzt und an einem einfarbigen Zauberwürfel herumdreht. Da sagt sie ihm eines Tages etwas genervt: Schau, er ist doch schon gelöst. Da schaut er sie seltsam an und reicht ihr seine Hand. Erst zögert sie, dann legt sie ihre in seine und er führt sie über Wege und Treppen zu Leitern, die sie heruntersteigen, bis sie tief unter der Erde auf einen kleinen Raum stoßen, in dem nur ein Tisch und ein Stuhl stehen. Und auf dem Tisch liegen lauter einfarbige Zauberwürfel. Und da sagt er: Schau, hier bin ich einsam. Tags darauf sitzt er wieder dort auf der Bank und als sie vorbeikommt, setzt sie sich dazu und hat auch einen einfarbigen Zauberwürfel dabei und die beiden drehen eine Weile an ihren Würfeln herum.
Tag: 9. Mai 2017
Tagtraum: Hamwa lang nich gehabt
Will mit der Gießkanne Wasser zum Blumengießen aus einer Regentonne holen, da sitzt ein massiger Nachbar darin (gut ausfüllend und durchaus nackt) und sagt: „Hamwa lang nich gehabt.“ Überlege, was nun zu tun ist, ob ich das Wasser im nahegelegenen Bach hole oder aus dem Badewannenkran zapfe. Der Nachbar scheint meine Gedanken gelesen zu haben und sagt: „Hahaha, kein Problem.“ Öffnet seinen Mund und in einigem Bogen kommt ein dicker Wasserstrahl heraus. Ich halte die Gießkanne in den Strahl und gehe die Blumen gießen. Nach einer halben Stunde höre ich von drinnen viele helle, kleine Stimmchen draußen einigen Lärm machen. Gehe raus und sehe, dass die Blumen statt der Blüten nun alle den Kopf des Nachbarn in klein haben und wild „Hamwa lang nich gehabt“ durcheinanderquaken. Und in meinem Rücken höre ich den Nachbarn in der Regentonne: „Dat hamwa wirklich lang nich gehabt hhaahaha.“ Ich augenrollend ab.