Idee: Kannibale

Ein heimlicher Kannibale an Bord eines Rettungsboots nach Schiffbruch eines Luxusdampfers. Das sind dann die, die sich gegen Rationierung der Lunchpakete aussprechen („ich habe Hunger, ich muss essen“) und dann schon zwei Stunden, nachdem die letzte Gänseleberpastete gegessen wurde, eine ernste Miene aufsetzen und sagen: „Ein unangenehmes Thema, aber ich sage, wie es ist, wir müssen uns nach und nach gegenseitig essen.“ – „So ein Unsinn. Niemals!!“ – „Oh doch!“ 😀 und dann kommt ein Rettungshubschrauber und der Kannibale versucht mit der Leuchtpistole den Rotor zu treffen.

Die gute alte Polizei

Es gibt mal wieder viel zu sagen und man könnte weit ausholen zu der Abschiebesache und den übergeordneten Problemen…aber manche erwartbaren Kommentare sind mir diesmal besonders ins Auge gesprungen. Vielleicht liegt es daran, dass ich kürzlich an meine Zeit als „Da Gloria“ erinnert wurde; offenbar hat Jan Böhmermann sich positiv zu dieser „Frohnatur“ geäußert, den Kontext kenne ich nicht. Ich meine die Kommentare, die besagen, dass die Polizisten ja 1. „nur ihre Pflicht“ getan hätten und 2. dabei immer die ärmsten Schweine seien. Sie könnten ja nur alles falsch machen und würden immer von allen Seiten her kritisiert. Also alles schwierig, aber auf die Polizei lass ich nüscht kommen.

Nun war ich nie ein besonders eifriger „acab“-Rufer, aber nicht nur gibt es gute Gründe, nicht vor Dankbarkeit auf die Knie zu gehen, wenn Beamte einen Schüler aus dem Klassenraum zerren, um ihn abzuschieben und dem erfreulicherweise, aber auch notwendigerweise erfolgten, zivilen Ungehorsam mit „ihrer Pflicht“ begegnen, Schlagstock und Handschellen zu zücken. Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie vollkommen fern der Gedanke zu liegen scheint, einmal so eine Scheiße als Beamter nicht durchzuziehen und dafür ein Disziplinarverfahren oder was auch immer in Kauf zu nehmen? Was ist hier denn los, wenn das Vorgehen der Polizei und einzelner Polizisten mit einem lapidaren „ja, da muss die Politik ran und das besser regeln“ beantwortet wird?

Überraschung: Polizisten sind nicht die ärmsten Schweine. Viel ärmer dran sind zB Menschen, die bloß wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft eingekesselt, gefangengehalten oder aus dem Land geworfen werden. Dankbar braucht man niemandem sein, der verbeamtet ist und – manchmal erschütternderweise – seinen Job macht. Dankbar kann man Berufsschülern sein, die einen daran erinnern, dass man sich nicht alles gefallen lassen muss, nur weil es vermeintich oder tatsächlich so vorgeschrieben ist.

17.000 Fragen

„Guten Tach, ich habe…“
„Mhm“
„…17.000 Fragen“
„Was?“
„17.000 Fragen“
„Was.“
„Ja, ich hab…“
„Soviele Antworten haben wir hier nicht“
„17.000…“
„Nee“
„…Fragen..“
„Nee soviele Antworten haben wir hier nicht, das kann ich ihnen gleich sagen, das wird nichts“
„Ich leg die ihnen hier mal hin“
„Neenee“
„Mitgebracht.“
„Neenee, packen sie die mal gleich wieder ein“
„Damit sie Mal schauen können“
„Nee nein. Das geht nicht, soviele Antworten haben wir hier nicht“
„Hier, sehen sie.“
„Nee“
„,Mitgebracht“
„Ja nee, aber das geht nicht, soviele Antworten haben wir hier nicht“
„Alles mitgebracht. 17.000 Fragen“
„Das geht nicht, sowas machen wir hier nicht“
„Alles mitgebracht“
„Tut mir leid, machen wir hier nicht“
„17.000 Fragen“
„Ja. Nee. Packen sie die mal wieder ein, das machen wir hier nicht“
“Mitgebracht“
„Nehmen sie die mal wieder mit“
„17.000 Fragen“
„Genau, nehmen sie die mal wieder mit. Sowas machen wir hier nicht.“
„Was…wo soll. 17.000 Fragen“
„Das kann ich ihnen nicht sagen, aber wir machen hier sowas nicht.“
„Nicht“
„Nicht.“
„Alles mitgebracht.“
„Nehmen sie das alles mal wieder mit, wir machen hier sowas nicht, soviele Antworten haben wir hier nicht.“
„Antworten“
„Haben wir hier nicht. Soviele nicht.“
„Nicht“
„Genau.“
„17.000 Fragen“
„Sowas machen wir hier nicht.“
„17.000 Fragen.“
„Hier nicht.“