Heute im Laufe des Abends hat es 3x bei mir geklingelt. Beim ersten Mal waren es Halloweenkinder (ich hatte leider nur ein Glas Marmelade als einzige Süßigkeit da, aber genommen haben sie es). Das zweite Mal war es eine Nachbarin, die sich eine Tasse Zucker geliehen hat. Und beim dritten Mal war es ein Reiher, dem ich meine letzte Dose Makrelenfilets in eigenem Saft aufgemacht habe.
Monat: Oktober 2017
Blogbuch: Waldzorn
Ich habe die Vorstellung, dass in einem Café jedes Porzellan seinen eigenen Klang hat und sein eigener Ton ist. Die Tortenstücke sind die Dämpfer.
Weissinger hat eine Oper komponiert, „Waldzorn“. Das Libretto ist auch von ihm.
Der erste Aufzug spielt komplett in Mehl. Fridolin muß den Ring seiner Ahnen mit dem Mund im Mehl suchen und herausfischen.
Der zweite Aufzug sieht das ganze Viertel in Aufruhr begriffen. Ein Hirsch ist ganz in Aspik gegossen. Szenen heidnischer Verehrung.
Der dritte Aufzug besteht nur aus dem oben beschrieben Konzert des Porzellans.
Idee für Verkleidung
Idee für Halloween-Verkleidung: Angenehme Erscheinung
Einige Feiertage (ab Luthermontag)
MO, 30.10. Luthermontag (Geschäfte normal geöffnet außer in Städten mit Lutherumzug)
DI 31.10. Reformationstag/Lutherdienstag (Alle Geschäfte zu, Tanzverbot, zu essen gibt es dünne Biersuppe)
MI 32.10./1.11. ASCHERMITTWOCH (Die Katholiken „feiern“ das Ende ihrer Religion, alle Geschäfte geschlossen)
DO 2.11. ISLAMTAG (Alle müschen in die Moschee, Kinder kriegen Süßigkeiten,Geschäfte normal geöffnet)
FR 3.11. OKTOBERFEST(ozapft ist, Geschäfte normal)
SA 4.11. Ostersamstag (Eier. Geschäfte bis mittags geöffnet)
SO 5.11. OSTERSONNTAG (Jesus hat es hinter sich, alle Geschäfte dicht)
Blogbuch: Eins im Sinn
Auch gut, einfach ab und zu nach irgendeinem Satz noch „eins im Sinn“ sagen und gucken wie die Leute reagieren
Zeitumstellung
Jetzt ist es es morgens wieder früher nass
Heute: PILZ SPEZIAL GERICHT
Hallo hereingelesen und in Bennis KOCHGENISCHE. Ich habe mir für die zugige, nasshereingeregnete Jahreszeit heute zu einem PILZ SPEZIAL GERICHT entschieden. Pilze kennen wir als Hochgenuss. Zunächst – oder anders.
Erstmal wird die Hose, die nass werden durfte, angezogen. Dann geht die ganze Gruppe, teilweise auf Familienbasis, im Gänsemarsch zum Waldgebiet. Pilze wollen gefunden werden. Es sollte aber nicht zu affig gebrüllt werden, wenn welche gefunden waren. So besonders ist das dann doch auch alles nicht. Dennoch kommt so etwas wie Goldgrabe Stimmung herauf. Manche waren so stolz, das sie sich einzelne Pilzarten ans Gewehr geheftet hatten. Im Unterholz ist es rutschtig, der Blick nach oben zu den Baumkronen = ERHABEN. Wo man hinschaut, hat ein anderer schon geerntet. Spitze Bemerkungen machen die Unternehmung zu einem teilweise zwischenmenschlichen Gestreitakt. Jagdgeschichten sind oft Angeberei. Dabei ist Konkurrenz schade, lohnt nicht! Provokationen haben im Wald nichts zu suchen. Das Pilzwissen um die Unterschiede ist enorm, doch auch hilfreich. Am Ende muss man die interessantesten gefunden haben oder es so darstellen. Gut.
Der Korb mit den Sorten ist von Vielfalt. Zuhause wird die Ernte vorsichtig angeguckt. Ach, was war denn da alles dabei. Halblinge, Ederlinge, ganze Pilze, die berühmten Canneloni, Gepfifferlinge, Champignons des Bodens, Jausenpilze, Abgezählte, Aufgeblähte, Angenehme, Aufgeregte, der gewaltige Pilz, der ZIERPILZ, der rasante WACHSPiLz; der schnell langweilige Pilz, der seltene BORKENPILZ, der seitliche Pilz des Geschmacks, alles war dabei, ja, auch der lustige Fliegen Pilz, alles. Dann ist schon bald das große Thema Putz an der Tagesverordnung. Jeder hat eine andere Gewissheit bezüglich der Technik. Am Ende einigt man sich auf Handtuchrieb, Pinsel Restaurier Stil, Schüttel Technik und herumstehen. Einzelne machen die Arbeit, weil andere wie Falschgeld wirken. Doch nicht jeder kann auch, was er will. Am Ende wird die Pilzsammlung an die Küche vergeben.
Nun beginnt die eigentliche Kochgezauberei. Messer tanzen durch die Luft, die Pilze werden halbiert und kurz einmassiert. Dabei wird die Zwiebel vom Schal befreit und IM NU in zahngerechte Würfel gehobelt. Wichtig ist die Magie in der Luft, die mit allen Sinnen greifbar zu sein schien. Hei, was ist die Pfanne aber heiß. Der Herd war auf die oberste Heiz vorgewarnt. Keiner wusste es. Jetzt wird mit Weißwein kräftig abgelöscht. Ein wenig Kräuter des Balkons werden bereitgelegt. Und dann geht es ab in die Gusseiserne. Dabei muss bedacht werden, dass Pilze eine starke Wasserverdrängung bei Hitze vorweisen. Ist die Nässe verdampft, bleibt ein unansehnlicher Rest vorhanden, der mit weiteren Pilzen und ausgewählten Zutaten des Waldes aufgeforstet werden muss. Am Ende ist die ideale Pilzpfanne von Konsistenz, aber schon weich am Biss. Jetzt noch eine Prise Geriebenen Käse und Ketchup, fertig ist der einzige artige Hochgenuss.
Am Tisch reicht man sich gegenseitig die Hände und reißt sich erstmal zusammen. Erst dann wird mit Schwung und Hunger gegessen, weil die Waldluft hungrig gemacht hat. Atem- und Kaugeräusche sind oft nicht zu vermeiden, aber unschön. Am Ende wird „PILZE WAREN GUT“ gerufen und allgemein abgeklatscht.
Im Bus
Im Bus zwei Studenten:
„Wahnsinn, nochmal richtig warm geworden, toll.“
„Ja, aber wenn die Sonne weg ist, ist es gleich sehr kühl.“
Ich (mich ins Gespräch seitlich einklinkend, bedeutungsschwanger): „Dunkel ist die Nacht!“
Studenten sagen nichts, steigen aus.
Blogbuch: Lehrer
Lehrer sind nach dem (gerne auch frühzeitigen) Ausscheiden aus ihren Beruf oft der Meinung, die Gesellschaft sei ihnen etwas schuldig, ganz so, als hätten sie ein Ehrenamt ausgeübt. Gleichzeitig sind sie genauso oft der Ansicht, nichts bewirkt und sich unter den widrigen staatsgemachten Bedingungen „für nichts und wieder nichts“ kaputtgemacht zu haben. Insgesamt sind es oft tiefenunentspannte, dauerhaft vorwurfsvolle, seufzende, nervende Leute, die den Steuerzahler ungezählte Milliarden kosten.
Den Hammer hat er nicht
Am Anfang war die Wut im Baum,
der Quatschmann hat die Hand im Schaum,
den Hammer hat er nicht.
Wo lang der waut und hansimiert,
die Treppe halb das Brötchen schmiert,
den Hammer hat er nicht.
Da wusch er von dem Hafer zunt,
die Reben hacht den Riesenhund,
den Hammer hat er nicht.
Die helle Birn der Zernenmacht,
der Flegel in der Badenacht,
den Hammer hat er nicht.
Das hehre Brarsch der tortelhofft,
der Edi hat ins Bett gemofft,
den Hammer hat er nicht.
Doch höre, was am Ende war,
der Hammer war doch wunderbar,
der Hammer, das war jedem klar,
den Hammer hat er nicht.