„Ich habe eine Tasse.“
„Was?“
„Eine Tasse.“
„Aha. – Schön.“
„Ja, ich fange Regen damit auf.“
„Aha.“
„Ja.“
„Ahja, ich seh schon, da ist auch schon einiges drin.“
„Ja, Regenwasser.“
„Ja.“
„Schon ne halbe Tasse.“
„Gut gut!“
„Und jetzt: zum Wohl.“ (trinkt aus)
„Und?“
„Gut. Schön nass.“
„Gut. Da vorn ist meine Ampel, ich muss.“
„Ich sammel den Regen 🙂 “
„Gott weiß, das tun sie. Und sie trinken ihn auch. Auf Wiedersehen.“
„Auf Wiedersehen.“
Tag: 7. Oktober 2017
Melodicas
Melodicas sind die Klarinetten der Gefühle
Der Ameisenbär und die Giraffe am Fenster, das sich dreht
Ein Ameisenbär steht jeden Tag an einer breiten, niedrigen Fensterfront, gerade so hoch wie er. Und sieht rüber zu einem anderen Fenster, das hochkant ist und in dem man den Hals und Kopf einer Giraffe sieht. Dann eines Tages beginnt sich das Fenster mit der Giraffe langsam im Uhrzeigersinn zu drehen. Der Ameisenbär isst ein paar Ameisen. Irgendwann ist der Kopf der Giraffe ganz unten, dann dreht er sich mit dem Fenster nach oben zurück. Als es „kurz vor 12“ ist und sich der Ameisenbär schon freut, sich wieder normal mit der Giraffe gegenseitig anzugucken. Da merkt er erst, dass ihm ganz schwindelig ist. Weil er es war, der sich gedreht hat. Da schläft der Ameisenbär nachdenklich ein. Gut.