Wie schwer kann es wohl sein, bei Diskussionen zum Thema Flüchtlinge und Abschiebungspraxis in Israel sich gegen bösartige, weil antisemitisch motivierte Vereinnahmung auszusprechen (das alte Lied von den Juden, die nichts gelernt hätten und jetzt auch brutal „deportieren“), und zugleich davon auszugehen, dass die Erfahrung von Entrechtung und Deportation im Holocaust, wenn auch nicht ohne weiteres zu vergleichen, so doch eine Haltung hervorgebracht haben kann, auf die sich Menschen in der Diskussion beziehen wollen, ohne antiisraelisch oder antisemitisch zu sein?