Blogbuch: Essen und Notleidende

Die vielschichtige Komik, dass ausgerechnet in der deutschen Stadt „Essen“ bei der Ausgabe von Grundnahrung an Notleidende in Deutsche und Nichtdeutsche unterteilt werden soll, liegt mir irgendwie schwer im Kopf. Auch, weil ich dort einige Jahre gelebt habe und einige Verwandtschaft dort wohnen habe. Im Essener Süden zwischen Rüttenscheid und dem Naherholungsgebiet Baldeneysee gibt es einen Edeka, der damals damit warb, irgendeinen bundesweiten Supermarktfilialenwettbewerb gewonnen zu haben. Feinkost, wo man hinsah. Eine riesige Fischtheke. Die Käseleute solche Antjeklamotten und -kopftücher an. Wahrscheinlich sogar Holzpantoffeln. In diesem Laden habe ich das Wort „Schwarzfüße“ kennengelernt. Natürlich kein Begriff für Kohlekumpel. In den umliegenden Villenvierteln des alten Stahl-, Hochtief- und Stromadels seien in der Nähe des Edeka Schwarzfüße gesehen worden. So welche gibt es dort nämlich eigentlich garnicht. Die müssen „rübergekommen“ sein. Nicht aus dem Ausland, also das sowieso, aber aus anderen Teilen Essens. Der Essener Süden hat 2017 tiefschwarz gewählt, und unterdurchschnittlich AfD. Dort, wo nach Meinung dieser bürgerlichen CDU-Wähler die Schwarzfüße herkommen, um in Essen-Werden im Edeka Wolfsbarsch und Feigensenf zu klauen, also in Norden, zB in Altenessen, da ist die AfD stark. Da gibt es Probleme mit Essen.

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