Blogbuch: Auf Flohmärkten

Schön finde ich auf Flohmärkten immer alte Samoware; irgendwann werde ich mir so ein Ding mal zulegen, später im Hausflur, einfach direkt beim Reinkommen noch vor der Garderobe so dieses glühendheiße, riesige Ding auf einem ‚Ding‘. Falls das jemand nicht kennt, ‚Ding‘ (chin. 鼎) ist ein oft steinerner Dreifuß, der eine Art Mulde hat, in die man Fleisch legen kann; heute wird es gerne mit einer Art Platte, vielleicht farblich-steinlich passend, abgedeckt, dann eventuell noch Süßigkeiten oder weniger wichtige Unterlagen darin gelagert, irgendwann, ja ein gefährliches Wort, kann man dann da auch nochmal „ran“, das kann man letztlich machen, wie man will, jedenfalls – der Samowar auf dem ‚Ding‘, und dann direkt wenn man reinkommt links, und dann stehe ich in so einer Art Erker rechts gegenüber dem Samowar direkt hinter der Tür, so dass sich Gäste sogar etwas erschrecken und denken „steht der da immer“ oder „was ist eigentlich mit dem Weissinger los“, und biete sofort kochend heißen Tee aus dem Samowar an; die sehr heißen Gläser kann man dann mit einem geschmackvollen sog. ‚Podstakannik‘ (russ. подстаканник, was tatsächlich „Ding unter dem Glas“ heißt) zB aus Kupfer halten und zum Mund führen, wo der Tee vorsichtig getrunken werden kann. Wer käme da nicht gerne wieder.