Eine Frau, eventuell Kommissarin, fährt in einem Auto, das von außen teils mit Tannenzweigen betackert ist, in die Dämmerung in den Schwarzwald. Dabei führt sie eine Art Selbstgespräch, sie wiederholt mit Pausen dazwischen immer wieder „was war denn noch…das dar denn doch. Doch noch doch noch.“ Sowas in der Art. Dann ist sie im Höllental und hält im Dunkeln vor einer einfachen, aber gepflegten Pension, hinter der sich eine schwarze, sehr hohe Felswand erhebt. Sie kommt langsam in die Gaststube, goldenes Licht, einladende Wärme, und an einem Tisch in der Mitte sitzen Tiere (Fuchs, Dachs teilweise) und spielen Karten, auf denen teilweise die Frau drauf abgebildet ist. Von der Decke hängt, an den Hinterbeinen befestigt, ein Hase runter, der lebt und sich zu ihr umdreht und sie anschaut. Auf dem Tresen einer Bar steht eine große Schneekugel, in der ein Kopf einer Person mit geschlossenen Augen zu sehen ist. Die Frau nimmt sich eine Flasche Weinbrand, zieht den Korken mit den Zähnen raus, spuckt ihn aus und trinkt einen ordentlichen Schluck. Dann verteilt sie den Inhalt auf den Möbeln und zündet die Bude mit einem Streichholz an, aus einer Schachtel, auf der auch ihr Gesicht ist. Die Tiere spielen seelenruhig weiter, auch als sie Feuer fangen. Die Frau geht raus und steigt in das Auto, an dem keine Tannenzweige mehr sind. Sie setzt langsam, zurück, fährt ein paar Meter auf der Straße, dann wird das Auto immer langsamer, bis man von hinten sieht, wie die Frau seitlich auf den Beifahrersitz fällt. Dann eine aufgewirbelte Schneekugel mit der brennenden Pension drin. Dann Abspann.
Kategorie: Kurzfilme
Le Museum
In einem Museum für interessante Kunst ist gerade Schließung, über die Lautsprecher werden die Gäste aufgefordert, sich zum Ausgang zu bewegen. Da hört man jemanden durch ein Megafon: „Ich gehe n i c h t.“ Die anderen, eher vereinzelten Gäste, die nur von weitem gefilmt werden, gucken sich etwas an, gehen dann aber zum Ausgang. Einer der Gäste sagt dem Pförtner: „Da ist noch einer, der geht n i c h t.“ Der Pförtner ist ein Gemälde, das länger eingeblendet wird. Dann Schnitt und einer dieser roten Kaugummiautomaten an einer kahlen, weiß gekachelten Wand. Dann hört man von weitem wieder die Megafonstimme „ich gehe n i c h t“. Dann eine Hand in Naheinstellung, wie sie einen Cuatro in den Kaugummiautomaten wirft, dreht und es kommt eine winzige Schneekugel mit einem Megafon drin (Naheinstellung) heraus. Dann Schnitt und Szene in einem Restaurant an einem Tisch für einen mit der Person, die dem Pförtnerbild sagte, es gehe jemand n i c h t. Ein Kellner kommt und räumt ab. Die Person bezahlt mit drei bunten Kaugummikugeln und dann Naheinstellung vom Kellner, wir er „Baboba“ (mit Betonung auf dem „o“) sagt. Dann sofort Abspann.
Kurzfilm-Idee: Wir müssen rennen
Man sieht eine Person von hinten regungslos an so einem Sushi-Laufband sitzen und nachdem einige der bekannten Häppchen von links ins Bild gefahren sind, kommt ein Teller mit einer einzelnen Mohrrübe mit Grün dran her. Als der Teller auf der anderen Seite der vom Rücken der weiterhin regungslosen Person verdeckten Strecke erscheint, ist nurnoch das Grün auf dem Teller. Und dann dreht die Person ihren Kopf langsam zur Seite und man sieht ein felliges Hasengesicht, aber keine „Mümmelbewegungen“. Und dann Schnitt und ein Aquarium mit vielen kleinen Fischen und das Gesicht des Hasenmenschen auf der anderen Seite dahinter, wie er nachdenklich hineinschaut. Wieder Schnitt und ein Teller von oben mit Grün und einem handgeschriebenen Zettel darauf, auf dem steht: „Wir müssen rennen, um nicht zurückzubleiben.“ Dann Abspann.
Idee für Kurzfilm: Oben
Die Kamera zeigt den seitlichen Zugang zu einer Freilichtbühne. Man kann das Publikum zwar nicht sehen, aber hören. Halblautes Gemurmel. Dann hört man hinter der Kamera jemanden etwas sagen, etwa so: „Ich war jahrelang am Baum…oberhalb. Etwas oberhalb, immer so den Ast entlang, oben. Der Wind, das ewige Rauschen. Oben im Baum. In der Baumhöhle, in der Buchung. Die Blätter, die Früchte. Die Äste entlang. Ich war der Baum. Halb oben. Ich habe alles vergessen, ich war frei und habe alles vergessen. Gib mir noch eine von den Nüssen. Ja, die.“ Dann Knack- und Knabbergeräusche. „Ich war der Baum, ich muss.“ Und dann sieht man ein Eichhörnchen auf und über die Bühne flitzen, das Publikum raunt und die Kamera fällt hin und das Bild ist schwarz und der Ton auch weg. Dann ein Bild von einem Baum, dessen Äste sich im Wind bewegen, etwa eine Minute. Und dann eine Nahaufnahme vom Gesicht eines Mannes mit Eichhörnchenbemalung, wie es das für Kinder bei Stadtfesten gibt. Und er sagt: „Oben.“ Und dann sofort Ende.
Idee für eine Filmminiatur
Idee für eine Filmminiatur: Kamera fährt sehr langsam durch eine halbdunkle, kaum besuchte Hotelbar, leise Jazzmusik, also die Kamera fährt auf jemanden an der Bar zu, man sieht nur seinen Rücken, er hat aber einen Anzug an. Und dann irgendwann geht die Kamera leicht seitlich rum und man sieht das Gesicht von einem nachdenklichen Nasenaffen und vor ihm ein hohes Glas mit einer halben Stange Lauch drin. Dann sofort Abspann.
Kurzfilme: Es war immer so
Eine Person wird gezeigt, wie sie nachts kleine Dosen Kondensmilch vor die Hauseingänge einer Siedlung stellt, aber immer nur der Weg vom Bürgersteig zur Tür und dann Naheinstellung der Milchdosen, wie sie abgestellt werden, nie der Rückweg oder das Weitergehen und man sieht die Person auch immer nur von hinten. Das alles etwa vier Minuten lang (Musik im Hintergrund: Bob James – Nightcrawler). Dann Schnitt und eine einfache, kleine Küche, Morgensonne scheint zum Fenster rein. Keine Musik. Die Person sitzt am Küchentisch gießt sich Filterkaffee in eine große Tasse, trinkt aber nicht und guckt nachdenklich schräg nach unten. Dann eine Naheinstellung von einer Kondensmilchdose mit dem nachdenklichen Gesicht der Person drauf. Dann dunkel und eine Stimme sagt: „Es war immer so.“ Abspann.
Kurzfilme: Der Kühlschrank
Man sieht jemanden von der Seite eine große Kühlschranktür öffnen (man hört den Kühlschrank auch leise, also Kühlschrankgeräusch), deren Innenseite man sehen kann. Sie ist vollgestellt mit Senfgläsern. Die Person guckt aber nicht zur Seite, sondern nur in den Kühlschrank hinein und sagt mehrmals (halblaut, zu sich selbst) „wo ist denn der Senf!“ Und dann: „Ah!“ Und holt einen kleinen, etwa 5-Liter-Fass-großen Minikühlschrank aus dem Kühlschrank und macht die Tür des großen Kühlschranks zu und noch 15x schnell einen Spalt auf und sofort wieder zu. Dann stellt die Person den kleinen Kühlschrank auf den Küchentisch und macht die Tür auf und man sieht wieder von der Seite, wie viele noch kleinere Kühlschränke in der Innenseite der Tür stehen und die Person sagt wieder mehrmals „wo ist denn nur der Senf“ und wie sie sich die Haare rauft. Dann Schnitt und eine kurze Naheinstellung von einem „Tellergesicht“ mit Wurst, Cornichon als Nase und zwei geöffneten Minikühlschränken als Augen (die Türen öffnen und schließen sich wie flatternde Augenlider). Dann Naheinstellung vom Gesicht der Person, wie ihr Senfstrahlen aus den Nasenlöchern kommen. Dann die Person, wie sie nackt und zusammengekauert in einem leeren Kühlschrank sitzt. Dann dunkel und eine Stimme ganz laut „daaaaaAAAAAAAAAH!“ Abspann.
Kurzfilm: Unmöglich
Man sieht eine Frau von hinten mit Handy am Ohr. Sie verabredet sich mit jemandem. Dann geht sie los, die Kamera bleibt hinter ihr, durch eine belebte Fußgängerzone in ein sehr volles Lokal, wo aber ein Tisch für zwei noch frei ist. Sie setzt sich, der andere Platz ist frei. Drei Minuten passiert nichts, man hört nur den Lärm im Lokal. Dann kommt ein junger Mann und setzt sich. Er hat einen sehr auffälligen, langen Schal um. Er wickelt ihn ewig ab, während die beiden belanglose Konversation betreiben. Der Schal ist sicher 18 Meter lang. Er bedeckt den ganzen Tisch. Da kommt die Kellnerin und schüttet eine Flasche Apfelsaft über dem Schal aus. Dann Naheinstellung des Gesichts des jungen Mannes, wie er „unmöglich“ sagt. Dann sofort Abspann.
Kostenpunkt: Für 4.000 Euro dreh ich den.
Idee für einen SF-Film
Eine bemannte Reise außerhalb des Universums gelingt, wo einfach nichts ist. Die Instrumente sind auch nicht mehr da, ebenso wenig wie die Besatzung. Das Raumschiff ist auch weg. Ein nicht existenter Funkspruch wird nicht abgesetzt und niemand empfängt irgendwas. Das Kinopublikum existiert ebenfalls nicht. Der Film geht spurlos an allen vorbei und erhält keine Auszeichnungen.
Idee für einen deutschen Fernsehfilm
Idee für einen deutschen Fernsehfilm: „Terror“. Eine dreiköpfige Bande ermordet mithilfe von V-Männern des Geheimdienstes viele ausländisch aussehende Menschen und stellt auch sonst einigen Schabernack an. Der Bundespräsident (gespielt von Sky DuMont) ist entsetzt. ALLE Tatortkommissare und auch Joachim Löw werden auf den Fall angesetzt. Schließlich ist es die Mischung aus Humor (Axel Prahl und Jan-Josef Liefers) und Gewalt (Til Schweiger), durch die die Täter gefasst werden können. Am Ende singen alle die Nationalhymne, um sie nicht den Nazis zu überlassen.